Header NABU Celle
< 1 2 6 10 14 15 16 17 18 19 28 53 78 94 >

So, 01. August 2021

NABU lädt zur Europäischen Fledermausnacht ein

Den Hausbesitzern treibt es tiefe Sorgenfalten auf die Stirn, wenn mit dem Hereinbrechen der Dunkelheit für kurze Zeit ein Zirpen, Kratzen, Wispern und Zetern auf ihrem Dachboden beginnt. Keine Panik, oft sind das nur Fledermäuse, die sich als heimliche Mitbewohner einquartiert haben.

Braunes Langohr
Braunes Langohr

Zu Beginn der Ausflugszeit werden die eng beieinander lebenden Tiere unruhig, sie streben dem Ausflugloch zu und schimpfen mit schrillen Rufen auf drängelnde Mitbewohner. Diese Soziallaute sind, anders als die Ultraschall-Ortungsrufe, auch für Menschen hörbar.

Nur ein Teil der 24 in Deutschland vorkommenden Fledermausarten, die so genannten Hausfledermäuse, suchen im Sommer die menschliche Nähe. Dachböden oder andere Unterschlupfmöglichkeiten in Häusern bieten den Tieren als Ersatzhöhlen optimale Bedingungen für die Aufzucht des Nachwuchses. Fledermäuse bringen im Frühsommer ihre Jungen zur Welt. Sie brauchen möglichst zugluftfreie, warme und störungsfreie Plätze. Einige Arten, wie das Große Mausohr, hängen frei an den Dachbalken, andere nutzen engste Spalten zwischen den Pfannen oder hinter der Fassadenbekleidung als Quartier. Oft dienen diese Räume dann als Wochenstuben der Fledermäuse, ein Zusammenschluss von Weibchen einer Art, die den Sommer getrennt von den Männchen leben und gemeinschaftlich ihre Jungen aufziehen. Die Zahl der Tiere, die eine Wochenstube bilden, kann sehr unterschiedlich sein. Viele Quartiere zählen zwischen fünf und dreißig Tieren, in besonders großen Wochenstubenquartieren, zum Beispiel auf Dachböden von Schlössern und Kirchen, können es auch mehrere Tausend Fledermäuse sein.

Eher selten verraten sich die anwesenden Fledermäuse durch Geräusche. Häufiger finden sich unter ihren Hangplätzen ihre Hinterlassenschaften in Form von trockenen, durch Chitinreste glänzenden Kot oder Überbleibsel von Beuteinsekten. Diese Spuren der Fledermäuse können jedoch einfach weggefegt oder sogar als hochwertiger Pflanzendünger im Garten genutzt werden. Die Insektenjäger nagen nicht an Holz, zerbeißen keine Kabel oder zerstören keine Isolierung. Die Gebäudebesetzung durch Fledermäuse ist saisonal. Wenn nicht schon vorher das Quartier gewechselt wurde, lösen sich gegen Ende August mit Beginn der Balzzeit die Wochenstuben auf. Bis dahin sind die Jungtiere nach anfänglichen Flugversuchen auf dem Dachboden schon längst flugfähig. Sie werden nicht mehr gesäugt und jagen selbständig Insekten.

Im August kann man Mausohr, Wasser- oder Zwergfledermäuse und andere heimische Fledermausarten auf den Veranstaltungen zur Europäischen Fledermausnacht, 25./26. August 2012, entdecken. Eine Übersicht zu den einzelnen Aktionen und Orten gibt es unter www.batnight.de Dort finden Sie auch Porträts sämtlicher heimischer Fledermausarten und Tipps zum Fledermausschutz in Haus und Garten.


NABU Kreisverband Celle • Schuhstraße 40NABU | NABU Niedersachsen | Naturbeobachtungen | Datenschutz | Impressum