Die bereits ausgetriebenen empfindlichen Jungtriebe der Gehölze können bei stärkerem Frost absterben. Für heimische Pflanzen ist das im Grunde aber kein ernsthaftes Problem, da sie im Frühjahr in der Regel erneut austreiben und an solche Rückschläge angepasst sind. Typisch für jahreszeitlich frühe Aktivitäten sind zum Beispiel Haselstrauch und Weiden, die zu den ersten Blühpflanzen gehören.
Treiben Pflanzen und Bäume zu früh aus, und wird es wieder kälter, stoppt der weitere Austrieb. Bleibt es allerdings mild und die Bildung von Blatt- und Blütenknospen schreitet weiter voran, haben spätere Frosteinbrüche deutlich schwerwiegendere Folgen. Zwar verfügen die meisten Pflanzen über genügend Energiereserven für einen zweiten, dann allerdings schwächeren Austrieb, sie werden dadurch aber häufig weniger widerstandsfähig gegenüber weiteren Wetterumschwüngen oder Befall durch Insekten und Pilze.
Eine gewisse, zunehmende Zugfaulheit ist tatsächlich schon seit mehreren Jahren bei einigen Kurzstreckenziehern unter den Zugvögeln – darunter auch Kranich, Hausrotschwanz oder Mönchsgrasmücke – zu beobachten.
Kohlmeisen, Blaumeisen und Kleiber beginnen bei diesen milden Temperaturen mit ihren Reviergesängen und kundschaften günstige Nistmöglichkeiten aus. Die hier gebliebenen Stare zeigen ebenfalls erste Frühlingsaktivitäten. Einige Zugvögel, die sich trotzdem auf den Weg gemacht haben, kann man zudem früher zurückerwarten. Dazu gehören neben dem Star weitere Kurzstreckenzieher wie Feldlerche und Kiebitz.
Bei Langstreckenziehern wie Storch, Nachtigall und Kuckuck hat der milde Winter allerdings kurzfristig keinen Einfluss auf ihr Ankunftsdatum. Sie kommen zu den gewohnten Zeiten in ihre Brutgebiete zurück, da sie in ihrem Zugverhalten wesentlich stärker genetisch fixiert sind. Voraussichtlich wird der Klimawandel aber langfristig die Zugzeiten beeinflussen.
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